Die Alveolitis sicca entsteht vor allem nach der Entfernung eines Zahns oder mehrere Zähne, wobei die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten dieser Komplikation nur bei etwa einem Prozent liegt. Die Alveolitis sicca kann als „Trockenes Zahnfach“ bezeichnet werden, bei der starke Schmerzen auftreten können.
Was ist die Alveolitis sicca und was sind die Ursachen?
Die Alveolitis sicca kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden. Meist kommt es nach der Extraktion eines Zahns zur Bildung eines Blutkoagulums, dieses wiederum deckt das leere Zahnfach ab. Keime können damit nicht eindringen und die Heilung der Wundstelle wird begünstigt. Teilweise bildet sich dieser „Deckel“ aber nicht oder geht verloren. Dann kann eine Infektion der frischen Wunde auftreten, was etwa zwei bis vier Tage nach dem Ziehen des Zahns vorkommt. Starke Schmerzen zeigen die Infektion deutlich an, auch ein übler Geruch kann sich ausbreiten. Das Problem: Der Knochen liegt an dieser Stelle frei und bietet so eine ideale Angriffsfläche für verschiedene Erreger.
Die fehlende Bildung des Blutkoagulums kann bereits dadurch vorkommen, dass bei der Extraktion des Zahns nur eine geringe Blutung auftritt.
Weitere Ursachen für die Alveolitis sicca können der Genuss von Alkohol nach der Zahnextraktion oder ein nicht vollständig entfernter Zahn sein.
Das klinische Erscheinungsbild ist typisch, es zeigen sich gerötete Wundränder und starke Schmerzen. Eine detaillierte Diagnostik ist bei Auftreten dieser Symptome nicht nötig.
Wie wird die Alveolitis sicca behandelt?
Begründet durch die starken Schmerzen und die Behandlung der frischen Extraktionsstelle, wird der Zahnarzt für die weitere Therapie der Alveolitis sicca eine örtliche Betäubung setzen. Nekrotisches – also abgestorbenes – Gewebe wird entfernt, die Wunde wird wieder aufgefrischt. Dies hat zur Folge, dass eine Blutung auftritt, die die Bildung des vorher verlorenen Blutkoagulums begünstigt. Außerdem werden Tamponaden gesetzt, die zum einen eine desinfizierende, zum anderen eine schmerzstillende Wirkung haben. Auch Spülungen mit einem Desinfektionsmittel werden durchgeführt. Die Therapie selbst ist nicht mit einer Behandlung abgeschlossen, sie kann sich vielmehr über mehrere Wochen hinziehen.
Schnelle Besserung in Sicht
Schon nach der ersten Behandlung sind die Schmerzen in der Regel deutlich abgeschwächt, was vor allem an der Verabreichung der schmerzstillenden Medikamente direkt in die Wunde liegt. Dennoch ist die Therapie damit nicht abgeschlossen und zieht sich meist über mehrere Wochen hin. Die vollständige Ausheilung der infizierten Stelle dauert vergleichsweise lange, bis dahin muss der Rat des Zahnarztes unbedingt befolgt werden. Nur durch regelmäßige Spülungen und auch eine gewisse Vorsicht bei der Aufnahme von Nahrungs- und Genussmitteln kann eine erneute Infektion der Wunde verhindert werden.
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