Als Bruxismus wird das Knirschen mit den Zähnen bezeichnet, wobei dies in der Regel nachts auftritt und dem Betroffenen nicht einmal bewusst ist. Die Schneide- und Mahlzähne werden fest aufeinandergepresst und hin- und herbewegt. Damit entsteht ein gewisser Abrieb, der die Zähne ohne Behandlung auf Dauer schädigen kann.
Was ist Bruxismus und wo liegen die Ursachen?
Wer in der Nacht die Zähne fest aufeinander presst und dennoch Bewegungen von links nach rechts und umgekehrt mit dem Kiefer ausführt, knirscht mit den Zähnen. Dieses Verhalten zeigt sich meist in der Leichtschlafphase, wobei sowohl Kinder als auch Jugendliche und Erwachsene davon betroffen sind. Die Häufigkeit der Erkrankungen ist aber im Kindesalter bemerkenswert groß, hier liegt die Zahl der Fälle zwischen sechs und zwanzig Prozent. Die Anfälligkeit für den Bruxismus nimmt mit steigendem Lebensalter ab, allerdings gibt es dennoch zahlreiche Erwachsene, die bis ins hohe Alter hinein mit den Zähnen knirschen. Morgens zeigen sich oft Kopfschmerzen, Schmerzen im Kiefergelenk oder auch Übelkeit und Schwindel. Nach kurzer Zeit nutzen sich die Zähne ab, was zu Überempfindlichkeiten und Schädigungen der Zahnsubstanz führen kann.
Die Ursachen sind vielfältig: Bruxismus kann durch emotionale oder seelische Stressoren ausgelöst werden, Angststörungen, Depressionen oder auch der Genuss von Nikotin begünstigen ebenfalls eine Erkrankung.
Wie behandelt der Arzt?
Der Zahnarzt hat verschiedene Möglichkeiten, einen Bruxismus zu behandeln. Zuerst wird dazu eine Anamnese angefertigt; auch ein EEG ist üblich, um die verschiedenen Schlafphasen zu überwachen. Um die weitere Abnutzung der Zähne zu verhindern, kann beispielsweise eine Aufbissschiene angepasst werden. Auch Biofeedback oder Physiotherapie können hilfreich sein und die Beschwerden lindern. Teilweise wird auf Hypnose gesetzt und neuerdings wird auch Botox in der Behandlung des Bruxismus eingesetzt.
Sind die Zähne bereits geschädigt, müssen diese einer besonderen Behandlung unterzogen werden, bei der der Zahn einen besonderen Schutz erfährt. So kann ein bereits überempfindlicher Zahn durch Einstreichen mit einer Tinktur unempfindlicher und damit weniger schmerzanfällig gemacht werden.
Belastung für das Umfeld
Ein Bruxismus ist nicht nur für den Betroffenen selbst belastend, weil er Schädigungen an den Zähnen davonträgt und teilweise direkt nach dem Aufstehen unter Kopfschmerzen und anderen körperlichen Problemen leidet. Auch der Partner wird durch das ständige Knirschen mit den Zähnen gestört, was zu psychischem Stress und Schlafmangel führen kann. Die Behandlung dieser Erkrankung ist also nicht nur im Interesse des Betroffenen selbst, sondern auch im Interesse einer reibungslos funktionierenden Partnerschaft mit gegenseitiger Rücksichtnahme unverzichtbar. Bis eine Lösung für das Knirsch-Problem gefunden wurde, hilft einigen Paaren daher nur, auf getrennte Schlafzimmer zu setzen.
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