Frontzahntrauma

Wenn die vorderen Zähne verletzt oder ausgeschlagen werden, spricht man von einem Frontzahntrauma. Davon müssen nicht nur die Zähne selbst betroffen sein, sondern es kann auch die benachbarten Strukturen treffen. So ist es möglich, dass Knochen und Weichteile von diesem Trauma ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen werden.

Wie äußert sich das Frontzahntrauma und wo liegen die Ursachen?

Wenn die Schneidezähne im oberen oder unteren Kiefer verletzt werden, spricht man von einem Frontzahntrauma. Betroffen sein können die Zähne selbst, die Knochen sowie die Weichteile. Ursache sind immer äußere Gewalteinwirkungen, die bei einem Sturz oder Schlag auftreten können. Es gibt Studien, die belegen, dass in Europa jedes zweite Kind bis zu seinem 16. Lebensjahr ein Frontzahntrauma erleidet. Meist trifft es dabei die mittleren Schneidezähne im Oberkiefer, mehr als 70 Prozent der Fälle gestalten sich derart.
Bei kleinen Kindern sind es vor allem Stürze, die zu einem Frontzahntrauma führen. Diese Stürze treten häufig im Zusammenhang mit den ersten Laufversuchen auf. Bei Kindern bis zu sechs Jahren sind es Stürze beim Spielen und Toben, die die Zähne verletzen. Die am häufigsten betroffene Gruppe sind aber Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren, die sportlich aktiver werden und sich mit Gleichaltrigen auseinandersetzen. Erwachsene, die ein Frontzahntrauma aufweisen, haben dieses meist durch einen Unfall oder durch Rohheitsdelikte erlitten.

Wie sieht die Behandlung bei einem Frontzahntrauma aus?

Generell können intakte Zähne in den meisten Fällen wieder in den Kiefer eingepflanzt werden und wachsen dort auch ein. Allerdings spielt die Sorgfalt im Umgang mit dem verlorenen Zahn eine maßgebliche Rolle. Der Zahn darf nicht länger als zwanzig bis dreißig Minuten trocken sein, daher sollte er in einer Zahnrettungsbox gelagert werden. Hier ist das Einpflanzen auch nach 48 Stunden noch möglich. Eine Reinigung des Zahns ist vorher zu unterlassen, jegliche Manipulation kann das Einheilen erschweren oder sogar gänzlich verhindern. Wer keine Zahnrettungsbox zur Verfügung hat, sollte den Zahn in H-Milch oder einer isotonischen Kochsalzlösung lagern.

Verschiedene Arten des Frontzahntraumas

Es gibt unterschiedliche Arten bzw. Schweregrade des Frontzahntraumas. So wird in der Fachwelt von der Schmelzfraktur gesprochen, bei der kleine Sprünge in der Zahnoberfläche erkennbar sind. Sofortige Maßnahmen sind hier nicht nötig.
Möglich ist zudem die Kronenfraktur, bei der Teile des Zahnschmelzes fehlen. Der Zahnnerv ist in dem Fall noch bedeckt und muss vital gehalten werden.
Bei der Wurzelfraktur wurde der sichtbare Teil des Zahns herausgeschlagen, teilweise ist auch nur eine starke Lockerung des Zahns erkennbar. Dies ist auch bei der Zahnluxation der Fall.
Der schwerste Fall ist die Zahnavulsion, bei der Wurzel, Zahnhalteapparat und Knochen von dem Trauma betroffen sind.

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