Die Parodontitis wird zu den Erkrankungen des Zahnhalteapparates gerechnet und meint eine infektiöse Erkrankung, bei der sich der Zahnhalteapparat entzündet. Die Parodontitis gehört nach der Karies zu den häufigsten Erkrankungen in der Mundhöhle des Menschen.
Was ist eine Parodontitis?
Zum Zahnhalteapparat wird nicht nur der Kiefer mit seinen Knochen gezählt, sondern auch die Blutgefäße und Bänder sowie das Zahnfleisch gehören dazu. All diese einzelnen Bestandteile können sich durch eine Infektion entzünden, was als Parodontitis bezeichnet wird. Dabei werden zwei Arten der Parodontitis unterschieden. Zum einen gibt es die apikale Parodontitis, bei der die Infektion am Zahnnerv beginnt und von hier aus weiterwandert. Vom Saum des Zahnfleischs aus hingegen fängt die Erkrankung bei der marginalen Parodontitis an.
Des Weiteren wird zwischen der generalisierten oder lokalisierten, der akuten und der chronischen Erkrankung unterschieden. Die generalisierte Parodontitis betrifft mehr als 30 Prozent der Zahnflächen.
Außerdem sei an dieser Stelle die aggressive Parodontitis erwähnt, die sich besonders schnell ausbreitet.
Die Erkrankung tritt vor allem bei Menschen zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr auf, bei Kindern und Jugendlichen handelt es sich eher um Zahnfleischentzündungen, die, wenn sie nicht behandelt werden, aber auch in eine Parodontitis übergehen.
Wie wird die Parodontitis behandelt?
Im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen prüft der Zahnarzt regelmäßig, ob Zahnfleischtaschen vorhanden sind. Diese sind der beste Nährboden für die Einlagerung von Keimen, die wiederum für eine Entzündung sorgen können. Der Zahnarzt wird Medikamente in diese Taschen einspritzen, die für eine Beruhigung des gereizten Zahnfleischs und für eine Abtötung der Bakterien sorgen.
Wird die Parodontitis nicht behandelt, weil sie nicht frühzeitig bemerkt wurde – sie tritt oft ohne jegliche Schmerzen auf – so kann dies zur Lockerung und zum Verlust der Zähne führen. Dies kann dann nicht mehr gestoppt werden.
Meist sind die Backenzähne von einer Parodontitis betroffen, seltener die Front- oder Eckzähne.
Welche Erkrankungen können bei fehlender Therapie auftreten?
Wird die Parodontitis nicht behandelt, kann sie zum bereits erwähnten Zahnverlust führen, aber auch allgemeinmedizinische Erkrankungen begünstigen. Die Parodontitis steht im Verdacht, das Risiko für einen Herzinfarkt zu erhöhen. Auch können durch Bildung von Abszessen innere Organe geschädigt werden.
Doch auch umgekehrt ist der Fall möglich, dass bereits bestehende Erkrankungen die Parodontitis begünstigen können. So tritt bei einer Diabetes mellitus häufiger diese Form der Entzündung in der Mundhöhle auf.
Wichtig für Schwangere: Die Parodontitis erhöht das Risiko auf eine Fehlgeburt, daher sollten Schwangere mindestens zweimal während der Schwangerschaft den Zahnarzt zur Vorsorge aufsuchen.