Wenn Zahnzement und/oder Dentin im Bereich der Zahnwurzeln abgebaut werden, spricht der Zahnarzt von der Wurzelresorption. Hierbei wird in verschiedene Arten unterschieden, wobei sowohl die Milchzähne als auch das bleibende Gebiss betroffen sein können. Beim Milchzahngebiss ist die Wurzelresorption als normal anzusehen, wenn der Zahnwechsel kurz bevorsteht. Hier baut sich die Wurzel ab, der gesamte Zahn verkürzt sich und fällt kurz darauf aus.
Was ist die Wurzelresorption?
Die Wurzelresorption meint einen Abbau des Zahnbeins im Bereich der Zahnwurzeln. Davon kann ein einzelner Zahn betroffen sein, möglich ist aber auch, dass mehrere Zähne in Mitleidenschaft gezogen werden. Sind die bleibenden Zähne davon betroffen, so ist von einer krankhaften Ursache auszugehen.
Unterschieden werden muss zwischen der internen und der externen Wurzelresorption, wobei die externe Wurzelresorption verschiedene Lagen aufweisen kann. Sie kann in Richtung der Wurzel entstehen, möglich ist aber auch die Ausrichtung in Richtung des Zahnhalses oder seitlich.
Die interne Wurzelresorption zeigt sich in einem noch vorhandenen Vitalitätsempfinden, das heißt, der Zahn reagiert auf den Kältereiz bei der zahnärztlichen Untersuchung. Wird die Zahnwurzel perforiert, zeigt sich jedoch meist keine Vitalität mehr. Ist die interne Wurzelresorption bereits chronisch, so zeigt sich ebenfalls keine Reaktion auf einen Vitalitätstest.
Externe Wurzelresorptionen an der Oberfläche können durch Tests oder Röntgenaufnahmen nicht nachgewiesen werden. Ist der Zahn mit dem Knochen verwachsen, so fehlt seine natürliche Eigenbeweglichkeit – ein Hinweis auf die Ankylose, eine Form der externen Wurzelresorption.
Verursacht wird die Wurzelresorption durch Entzündungen der Zahnnerven oder durch ein Absterben derselben. Bei einer chronischen internen Wurzelresorption liegt meist eine bakterielle Entzündung zugrunde. Mögliche Ursachen für eine externe Wurzelresorption liegen in einem Trauma der Zähne, in einer Parodontitis, im internen Bleaching oder in Zysten und Tumoren.
Wie wird die Wurzelresorption behandelt?
Bei einer internen Wurzelresorption wird der Zahnarzt eine Wurzelkanalbehandlung durchführen, damit weitere Abbauprozesse verhindert werden. Die Resorption der Oberfläche bei einer externen Wurzelresorption ist zeitlich begrenzt, ein Therapiebedarf ist hier meist nicht vorhanden. Kommt es hingegen zu einer Ersatzresorption, wird der Zahnarzt die Extraktion, also das Ziehen, des Zahns in Erwägung ziehen. Zähne, die mit dem Kieferknochen verwachsen sind, bleiben meist erhalten, wenn der Patient bei der Entstehung des Traums schon etwas älter war. Kommt es zur Wurzelresorption durch eine kieferorthopädische Behandlung, so muss diese meist nicht abgebrochen werden. Der Zahnarzt wird den Vorgang weiterhin beobachten und gegebenenfalls einschreiten.
Bei schweren Fällen von Wurzelresorptionen können auch chirurgische Maßnahmen nötig sein, die mit einer Ablösung von Gewebe, intensiven Reinigungen und Medikamentengaben verbunden sind.