Die meisten Kinder bekommen im Alter von sechs Monaten die ersten Zähnchen, wobei es durchaus Babys gibt, die schon mit drei Monaten die ersten Frontzähne blicken lassen. Zahnungsprobleme können solange auftreten, bis alle Zähne vollständig durchgebrochen sind – das kann bis zum zweiten Lebensjahr oder darüber hinaus dauern, bis dann auch der letzte Backenzahn zu sehen ist.
Was sind Zahnungsprobleme?
Zuerst wachsen in der Regel die unteren Schneidezähne, darauf folgen die oberen Frontzähne. Dann kommen die zweiten Schneidezähne – wieder erst unten, dann oben – und dann die ersten Backenzähne. Nach den Eckzähnen folgen die letzten Backenzähne. Mit etwas Glück stellt sich damit für das Baby kein Problem dar und die Zähne brechen einfach durch. Viele Kinder allerdings haben mit Zahnungsproblemen zu kämpfen, die sich im besten Fall nur in roten Wangen, schlimmer aber noch mit Fieber und Dauerquengeln bemerkbar machen.
Dabei können verschiedene Arten von Zahnungsproblemen auftreten. So kann das Zahnfleisch natürlich schmerzen und leicht bluten, wenn sich der neue Zahn seinen Weg hindurch bahnt. Dieses Problem ist meist nach ein bis zwei Tagen wieder verschwunden, der Zahn ist durch und das Baby findet wieder Ruhe. Allerdings können sich an der Durchbruchstelle auch Zysten oder kleine Geschwüre bilden, die dann natürlich sehr schmerzhaft sind und die sich sogar entzünden können.
Die Symptome für Zahnungsprobleme sind unterschiedlich stark ausgeprägt. Die bereits erwähnten roten Wangen sind ein Hinweis, auch Schlafstörungen, Quengeln, Reizbarkeit, Ausschläge der Haut, Durchfall und Fieber können auftreten. Die Kinder stecken häufig die Finger in den Mund und beißen darauf herum, um den Druckschmerz zu lindern. Oftmals fällt das Zahnen der Kleinen mit einer anderen Erkrankung zusammen, weil das Immunsystem geschwächt ist – Erreger haben leichte Bahn.
Wie werden Zahnungsprobleme behandelt?
Nur wenige Kinder brauchen tatsächlich ein mildes Schmerzmittel, damit die Zahnungsprobleme erträglich werden. Ein Ibuprofen-Saft ist hier meist angebracht, um Fieber zu senken und Schmerzen zu lindern. Meist reicht es schon, den Kleinen etwas Kühles zum Beißen zu geben: Eine gekühlte Möhre, Sellerie oder ein gekühlter Beißring (alles aus dem Kühlschrank, niemals aus dem Froster!) helfen durch Kühlung und Gegendruck, den Zahnungsschmerz ein wenig zu lindern.
Teilweise helfen auch pflanzliche Arzneimittel und homöopathische Mittel. Tinkturen aus Kamille und Chamomilla sind hilfreich, damit sich das Kleine beruhigen kann.
Sehr selten muss ein Zahnarzt aufgesucht werden, um eventuell entstandene Zysten zu öffnen. Meist gehen diese schon von allein auf und heilen problemlos ab. Wenn sich allerdings Entzündungen zeigen, können diese bis tief in den Zahnhalteapparat wandern, hier sind teilweise Antibiotika gefragt.