Zungenbrennen

Wer das Zungenbrennen noch nie erlebt hat, wird nicht nachvollziehen können, wie unangenehm dies sein kann. Betroffene berichten von einem brennenden Schmerz auf der Zunge und einer geminderten Geschmacksempfindung. Die Zunge selbst sieht aber aus wie immer. Die Ursachen sind verschieden, eine Behandlung nicht immer ganz einfach.

Was ist das Zungenbrennen?

Eigentlich ist die Zunge ein wahres Wunderwerk der Natur, doch sie kann zum echten Problem werden. Wenn sie anfängt, wehzutun, gefurcht oder fleckig aussieht, wenn das Geschmacksempfinden leidet oder wenn ein scharfer Schmerz zum Dauerzustand wird, spricht der Fachmann vom Zungenbrennen.
Teilweise ist diese Störung nur einseitig vorhanden, teilweise aber auch der ganze Mundraum betroffen. Wichtig zu erfahren ist, ob es eine eigenständige Erkrankung ist oder ob das Zungenbrennen nur ein Symptom für eine andere Krankheit ist. Im letzteren Fall wird Problem als sekundäres Zungenbrennen bezeichnet, andernfalls handelt es sich um das primäre Zungenbrennen.
In der primären Form sind zwei bis drei Prozent aller erwachsenen Frauen und Männer betroffen, wobei die Häufung ganz klar bei den Frauen liegt. Meist tritt das Problem zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr auf. Hier sind oftmals feinste Nervenfasern verändert – doch woher das kommt, wissen auch Neurologen nicht genau. Das Knirschen mit den Zähnen kann zum Beispiel eine Ursache sein, auch die Wechseljahre und die Veränderungen im Hormonhaushalt stehen im Verdacht, das Zungenbrennen auszulösen oder zumindest zu begünstigen.
Bei der sekundären Form des Zungenbrennens sind oftmals hormonelle oder neurologische Störungen die Ursache. Auch Erkrankungen der inneren Organe oder der Psyche kommen infrage. Die Therapie muss sich daher immer danach ausrichten, dass die eigentliche Ursache behandelt wird – die Symptome verschwinden dann häufig von allein.

Wie wird das Zungenbrennen behandelt?

Wenn der behandelnde Zahnarzt feststellt, dass es sich beim Zungenbrennen um ein Problem im Mundbereich handelt, so wird er so gezielt wie möglich behandeln. Teilweise muss der HNO-Arzt hinzugezogen werden, damit andere Erkrankungen ausgeschlossen bzw. behandelt werden können. So muss in einigen Fällen künstlicher Speichel zugesetzt werden, damit die Mundtrockenheit nachlässt, die bei vielen Betroffenen der Auslöser für das Zungenbrennen ist.
Auch Mundsoor oder eine Diabetes kommen als Ursache infrage und müssen entsprechend behandelt werden. In schweren Fällen kann der Arzt Antiepileptika oder Schmerzmittel einsetzen, damit die Nerven auf der Zunge weniger gereizt reagieren. Dies geschieht aber in der Regel erst nach Ausschluss anderer Erkrankungs- und Therapiemöglichkeiten.
Häufig lässt sich keine Ursache für das Zungenbrennen feststellen und die Therapie besteht zum großen Teil in Ablenkung vom eigentlichen Problem. Dies ist allerdings ein sehr ungünstiger Fall, da der Patient nicht das Gefühl bekommt, dass ihm wirklich geholfen wird.

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